Starker Rückgang der Arbeitszeiten nach dem Landesstreik 1918
Im November 2018 sind 100 Jahre seit dem Schweizer Landesstreik von 1918 verstrichen. Laut dem Historischen Lexikon der Schweiz „die schwerste politische Krise des Bundesstaates“. In einer hochkarätigen Tagung des SGB haben verschiedene HistorikerInnen die Ursachen, den Verlauf, die Wirkung aber auch das Abwehrdispositiv der Arbeitgeber und der politischen Rechten dargelegt.
Angesichts der historischen Bedeutung wird der Landesstreik im kommenden Jahr auch in einer breiteren Öffentlichkeit diskutiert werden. Der seit einigen Jahren vermehrt nach rechts gedriftete Tagesanzeiger titelte beispielsweise im Oktober 2017: „Die Linke feiert ihre bitterste Niederlage“.
Der Landesstreik hat viele Facetten. Auch in Bezug auf den Verlauf und die Folgen sind verschiedene Sachverhalte zu würdigen. Statistisch belegt ist aber, dass die Streikenden mit ihrer Forderung des 8h-Tages (bei einer 6-Tage-Woche) offensichtlichen grossen Erfolg hatten. Die betriebsübliche Wochen-Arbeitszeit in der Industrie sank in kurzer Zeit von rund 57 auf etwas über 48 Stunden. Auch im Bau und im Dienstleistungssektor gingen die Arbeitszeiten sehr stark zurück. Eine solche Arbeitszeitverkürzung gab es seither nie mehr. Im Gegenteil wollen gewisse Arbeitgeber im Jubiläumsjahr das Rad der Zeit sogar zurückdrehen und die Arbeitszeit wieder verlängern. Die Gewerkschaften werden darauf klare Antworten geben.
Betriebsübliche Wochenarbeitszeit
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