Bevölkerungsstatistik 2007: Tatsächliche Einwanderung deutlich geringer als ausgewiesene
Für das Jahr 2007 weist das Bundesamt für Statistik für die Schweiz ein Bevölkerungswachstum von 1.1 Prozent aus. Diese Zunahme geht zum grössten Teil auf einen deutlich gestiegenen Einwanderungsüberschuss zurück. Einige Medien berichten über den höchsten Wanderungsüberschuss seit den frühen 1960er Jahren.
Wenn man genau hinschaut, relativiert sich das Bild. Denn was in der Statistik ausgewiesen wird, ist die Zahl der Personen, welche ständig in der Schweiz wohnen. Was diese Personen betrifft, hat sich im vergangenen Jahr etwas Wesentliches geändert. Ab 1. Juni 2007 war nämlich die Anzahl Jahresaufenthaltsbewilligungen für Erwerbstätige aus der EU nicht mehr begrenzt (vorher max. 15000/Jahr). Das hat dazu geführt, dass viele Personen, welche mit einer Kurzaufenthaltsbewilligung in der Schweiz erwerbstätig waren und zuvor ihre Kurzaufenthaltsbewilligung verlängert haben, weil keine Jahresaufenthalte frei waren, nun einen Jahresaufenthalt erhalten haben. Trägt man dem Rechnung, so zeigt sich, dass die Zahl der Personen, welche 2007 effektiv neu in die Schweiz neu einwanderten, deutlich geringer ist als z.B. in den Jahren 2001 und 2002 oder in den späten 1980er Jahren. Der grösste Teil der Zunahme bei der Immigration ist gar keine echte Einwanderung, sondern nur ein Wechsel des Aufenthaltsstatus (Link,s. Rubrik "Wanderungssaldo" als tatsächliche Nettoeinwanderung und "Statuswechsel" als Wechsel der Aufenthaltsbewilligung).
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