Kreditkrise in den USA - Einfluss der stärkeren Einkommensungleichheit?
In den USA ist die Verteilung der Einkommen in den letzten 30 Jahren deutlich ungleicher geworden. 1980 betrug der Anteil der untersten 40 Prozent der Einkommen am Total der Einkommen 14.4 Prozent. 2007 waren es noch 12.1 Prozent (Link).
Die höheren Einkommen können einen Teil ihres Einkommens sparen, während den tiefen Einkommen, nachdem sie die notwendigen Ausgaben getätigt haben, in der Regel nichts mehr übrig bleibt. Doch obwohl die hohen Einkommen ihren Anteil am Gesamteinkommen erhöht haben, ist die Sparquote (Jährliche Ersparnis/verfügbares Einkommen) in den USA seit Anfang der 1990er Jahre von über 7 Prozent auf fast null gesunken. Warum das?
Die Verschuldung der US-Haushalte ist seit Anfang der 1990er Jahre deutlich gestiegen. Damals betrug sie etwas mehr als 70 Prozent des verfügbaren Einkommens. 2004 waren es fast 110 Prozent. Ein beträchtlicher Teil des Konsums wurde somit über mehr Schulden finanziert. Einerseits mit höheren Hypothekarschulden, anderseits über Kreditkartenschulden. Eine Übersicht dazu findet sich unter Link.
Die Verschuldung der US-Haushalte wurde begünstigt durch a) Deregulierungen im Kreditbereich (s. dazu Link) und b) steigende Häuserpreise, des es den US-Haushalten erlaubt haben, die Hypotheken auf ihren Häusern zu erhöhen und mit dem erhaltenenen Geld mehr zu konsumieren - verstärkt durch einen höheren Hauseigentümeranteil; seit 1989 stieg der Anteil der WohneigentümerInnen von 63 auf 67 Prozent (Link).
Insbesondere der erleichterte Zugang zu Konsumkrediten hat es den Haushalten mit tiefen Einkommen erlaubt, ihren Konsum in Relation zu den verschlechterten Einkommensaussichten auszuweiten. Bei den mittleren und höheren Einkommen hingegen dürfte ein beträchtlicher Teil des Mehrkonsums über höhere Hypothekarkredite finanziert worden sein.
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