Starke AHV: Mehr Geld zum Leben für die Jungen
Ein grosser Teil von dem, was Bürgerliche über die AHV sagen, ist, wenn nicht falsch, so doch verzerrt. Das ist kein Wunder, denn nichts in der Schweiz wirkt so stark umverteilend wie die AHV – auch die direkten Steuern nicht. Das zeigen zum Beispiel die Berechnungen der Luxemburg Income Study (Link). Die AHV ist unter bürgerlichem Dauerdruck, weil es um die Umverteilung von viel Geld geht. Und es geht nicht nur um das Geld der AHV-RentnerInnen, sondern ebenso um das Geld der jungen Menschen, die an eine Altersvorsorge denken müssen.
Die AHV ist die billigste Form der Altervorsorge für tiefe und mittlere Einkommen, sie ist aber teuer für Leute mit einem hohen Einkommen. Wer eine Lehre gemacht hat und heute rund 5500 Franken pro Monat verdient, spart Jahr für Jahr ungefähr 1000 Franken, wenn er in die AHV einzahlt, um später eine Altersrente zu haben, als wenn er für dieselbe Rente einen Vertrag mit einer privaten Versicherung abschliessen würde. Warum ist die AHV so viel günstiger? Alle, also auch die hohen Einkommen zahlen auf jedem Franken Lohn auch AHV-Beiträge. Doch niemand erhält mehr als die Maximalrente – im Moment ungefähr 26500 Franken pro Jahr (rund 40000 Franken für Paare). Leute mit einem hohen Lohn zahlen voll in die AHV ein, erhalten aber weniger Rente, als wenn sie alle Beiträge individuell sparen würden. Umgekehrt bei tiefen und mittleren Einkommen. Die profitieren von den Beiträgen der Leute mit hohem Lohn. Darum lohnt es sich für Junge, die ihr Geld heute brauchen, für eine starke AHV zu kämpfen. Oder umgekehrt: Jeder Abbau bei der AHV heisst für Junge mit tiefen und mittleren Einkommen, dass sie bereits heute weniger Geld zum Leben haben.
- 0 Kommentare Kommentar(e)
Mein Kommentar
Die Kommentarfunktion ist für diesen Artikel deaktiviert.