USA: Sparen bei den Armen - mehr Vermögen für die Reichen? Studie zur Verteilungswirkung der US-Konjunkturpolitik
Der US-Kongress hat diese Woche beschlossen die finanzielle Unterstützung für arme Haushalte beim Kauf von Essen (Food stamps) zu kürzen. Obwohl sich die Armut in den USA seit der Finanzkrise weiter verstärkt hat. Auch konjunkturpolitisch ist diese Massnahme mehr als fragwürdig. Die US-Finanzpolitik ist tendenziell in einer Sparlogik. Die Konjunkturstützung wird vor allem der Geldpolitik übertragen. Diese kauft US-Obligationen, um die Zinsen tief zu halten und den Privatsektor mit Geld zu versorgen (Quantitative Easing) In welchem Ausmass diese Massnahme zu einer Senkung der Arbeitslosigkeit beiträgt, ist aber nicht ganz klar. Denn die Übertragung läuft einerseits über den Investitionskanal (tiefe Zinsen sollen Investitionen antreiben – insbesondere im Immobilienbereich), andererseits über den Vermögenskanal (höhere Obligationenkurse sollen den Konsum ankurbeln). Ob der zweite Kanal wirkt, ist fraglich. Denn von den höheren Obligationenkursen profitieren insbesondere bereits vermögende Haushalte. Eine Studie für die USA kommt zum Schluss, dass das Quantitative Easing die Ungleichverteilung verstärkt hat. Eine positive Wirkung dürfte bei den Bauinvestitionen resultieren. Angesichts der Verteilungs- und Konjunkturprobleme in den USA wäre es naheliegend, dass die Fiskalpolitik eine grössere Rolle spielt. Indem die Steuern für die Reichen und hohen Einkommen erhöht und die Kaufkraft der einkommensschwachen Haushalte gestärkt wird. Doch leider fehlt dafür der politische Wille.
- 0 Kommentare Kommentar(e)
Mein Kommentar
Die Kommentarfunktion ist für diesen Artikel deaktiviert.