Goldman Sachs: Neuerdings nicht nur Rettung, sondern sogar Abzocken auf Staatskosten
Vor einem Jahr griff die Nationalbank der UBS mit einer Milliardenspritze unter die Arme. Glaubt man den Rettern, so ist die UBS in grosser Gefahr gewesen, unter zu gehen und mit ihrem Untergang Teile der Schweizer Wirtschaft mit sich zu reissen. Ein Jahr später vermitteln die Gewinnzuwächse der ehemaligen US-Investmentbanken ein Bild, als wäre nichts gewesen. Es werden bereits wieder Rückstellungen für Boni in Milliardenhöhe vorgenommen.
Ein Blick ins Quartalsresultat von Goldman Sachs zeigt, dass die Gewinne vor allem aus dem Handel mit Wertpapieren stammen (Link). Goldman Sachs hat von den steigenden Kursen auf den Wertpapiermärkten stark profitiert. Dass sich diese Märkte in diesem Ausmass haben erholen können und nicht weiter gefallen sind, ist in erster Linie der Reaktion der Politik zu verdanken. Denn wären beispielsweise Banken Konkurs gegangen, wären nicht nur ihre Aktien nichts mehr wert, sondern auch auf den Obligationen hätten grosse Verluste resultiert. Kurz: Goldman Sachs und die anderen Banken profitieren ein zweites Mal von den staatlichen Rettungsprogrammen. Das erste Mal bei der Rettung selber und das zweite Mal beim Aufschwung der Wertpapierkurse. Die dadurch erwirtschafteten Gewinne sollen gutbetuchten Privaten zugute kommen, nämlich den Aktionären und dem fürstlich bezahlten Topmanagement. Die Allgemeinheit trägt hingegen die Kosten der Rettungsaktion.
Dagegen gibt es nur eine Gegenmassnahme. Die hohen Dividenden und die neuen Managerlohnexzesse müssen mit höheren Steuern abgeschöpft werden. Der SGB hat dazu vor einiger Zeit einen Vorschlag gemacht, der vor dem Hintergrund dieser Entwicklung neue Aktualität erhält. Boni und Managerlöhne über eine Million Franken müssen als Gewinn versteuert werden. Dadurch würde der öffentlichen Hand viel Geld zufliessen. Gleichzeitig würden die hohen Saläre erheblich verteuert, was zur Mässigung beitragen wird.
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