Durch Wechselkursinterventionen wirtschaftliche Katastrophe abwenden
Wenn die hohe Bewertung des Frankens anhält, drohen gewaltige wirtschaftliche Schäden. Durch die spekulationsbedingte Aufwertung von über 10 Prozent sind die Margen der Exportwirtschaft erodiert. Grundsätzlich wettbewerbsfähigen Firmen droht das Ende. In den Firmen werden Auslagerungen geprüft. Erste Fälle von Lohnsenkungen für Grenzgänger sind bekannt.
Der Franken ist gegenwärtig weit von seinem "fairen" Gleichgewichtskurs entfernt. Die Schätzungen des IWF im Frühling 2010 gingen für den Herbst 2008 von einer fairen Bewertung aus (Link). Mittlerweile ist der Franken mehr als 10 Prozent höher bewertet. Wird der Wechselkurs dem Markt überlassen, kann er über längere Zeit höher oder tiefer als der faire Wert sein. Darum sind Internventionen wichtig.
Die Nationalbank hat ihre Devisenmarktinterventionen eingestellt. Nicht einmal verbal äussert sie sich mehr zur Frankenaufwertung. Dabei hätte sie es in der Hand, die Aufwertungstendenz zu stoppen und sogar zu wenden. Wie in diesem Blog bereits erwähnt, sind Wechselkursinternventionen für die Dänische Zentralbank Alltag, da sie ein Kursziel zum Euro hat. Die Interventionen funktionieren - wahrscheinlich auch deshalb, weil den Finanzmarktakteuren klar ist, was das Ziel der Zentralbank ist.
Auch die ökonomische Forschung weist darauf hin, dass Interventionen wirksam sind. Einige Studien gehen davon aus, dass bereits eine klare Kommunikation wirkt (Link). Untersuchungen zeigen, dass konkrete Interventionen wirken. Die Wirkung ist grösser, wenn sie international koordiniert ist und wenn sie in Richtung der fairen Bewertung geht (Link). Bemerkenswert ist die Überlegung eines Forscherteams aus Belgien und Schweden. Durch Interventionen der Zentralbank in Richtung des gleichgewichtigen Wechselkurses führt dazu, dass die Zahl der auf kurzfristige Bewegungen spekulierenden Spekulanten Spekulanten (noise trader) zugunsten von Marktteilnehmern zurückgeht, die in Richtung des fairen Kurses spekulieren (Link)
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