Noch mehr Risiko bei Crédit Suisse - Bankenkommission schaut zu
Im 1. Quartal 2008 schrieb die Crédit Suisse weitere 5.2 Mrd. Fr. ab. Gleichzeitig beantragt sie der Generalversammlung vom 25. April, die Vernichtung von Aktien aus einem Rückkauf von 4.1 Mrd. Fr. zu genehmigen. Ein Rückkauf von weiteren maximal 3.9 Mrd. Fr. ist angekündigt.
Sowohl die Bankenkommission als auch die Nationalbank haben in den letzten Monaten immer wieder betont, dass die Eigenmittelausstattung der Schweizer Grossbanken zu gering sei. Die Schweiz hat mit einem Anteil von 8.5 Prozent am BIP einen so bedeutenden Finanzplatz wie kein anderes vergleichbares Land auf der Welt. Dementsprechend wäre die
Zahlungsunfähigkeit einer der beiden Grossbanken ein wirtschaftliches Desaster für das Land. Damit dieses Szenario möglichst nicht eintritt, müssen die Banken einen ausreichenden Eigenmittelpuffer haben, um auch grössere Verluste auffangen zu können.
Daniel Zuberbühler, Direktor der Bankenkommission, bezeichnete die Forderung nach mehr Eigenmitteln an der Jahresmedienkonferenz vom 1. April 2008 allerdings als eine „Utopie“ (www.ebk.admin.ch/d/medien/medienkonferenz/referat-mk08-zuberbuehler-d.pdf).
Zuerst müssten die Banken die Krise überwinden, bevor sie neue Eigenmittel bilden könnten. Dies mag für die UBS zutreffen, welche von 2000 bis 2007 Aktien im Wert von fast 30 Mrd. Fr. zurückgekauft hat – ziemlich genau so viel, wie sie wegen der Krise neu an Kapital aufnehmen musste. Doch was die Crédit Suisse betrifft, ist die Situation eine andere. Mit einem Verzicht auf den Aktienrückkauf wäre ein erster Schritt in Richtung mehr Eigenmittel getan. Es ist zu hoffen, dass die Aktionäre konsequenter sind als die Bankenkommission und den Antrag an der Generalversammlung ablehnen.
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