SBB-Finanzierung à la Leuenberger: Bitte zuerst rechnen, dann der Sonntagspresse stecken
Was die Privatisierung von Infrastruktur
betrifft, wird die Argumentation der Befürworter ökonomisch offenbar noch abstruser
als sie bisher teilweise schon war. Neustes Kapitel ist Moritz Leuenbergers
Idee einer Teilprivatisierung der SBB, um Geld für den weiteren Ausbau der
Bahninfrastruktur zu generieren.
Dass die Idee nichts taugt, lässt sich
einfach aufgrund von ein paar Mausclicks auf der Webseite der Schweizer Börse
belegen. Denn es gibt niemanden, der zu so günstigen Konditionen zu Kapital
kommt, wie der Bund. Für Obligationen über 10 Jahre bezahlt der Bund geringfügig
mehr als 3 Prozent Zins (Link).
Die Swisscom, welche nach wie vor mehrheitlich dem Bund gehört, bezahlt bereits
deutlich mehr. Die Obligation über 9 Jahre wird zu rund 4 Prozent verzinst (Link).
Ähnlich ginge es der SBB. Wenn sie die Infrastruktur selber über die Börse finanzieren
muss, wird sie mehr bezahlen müssen, als wenn das über den Bund geschieht.
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