Starke Zunahme der Erwerbslosigkeit wegen Abbau in der Altersvorsorge und bei der IV
Obwohl seit dem Jahr 2000 in der Schweiz rund 600‘000 Stellen geschaffen wurden, ist die Erwerbslosigkeit im selben Zeitraum um mehr als 100‘000 Personen gestiegen. Eine entscheidende Rolle dürften dabei Verschlechterungen bei den Sozialversicherungen gespielt haben. In der Altersvorsorge wurden die Rentenalter erhöht. Bei der Invalidenversicherung ist die Rentenzusprache nach der 4. und 5. IV-Revision viel restriktiver geworden.
- Gemäss IV-Statistik erhielten zu Beginn des Jahrtausends jährlich knapp 0.6% der versicherten Bevölkerung eine IV-Rente. Heute sind es weniger als 0.3%. Das macht insgesamt rund 15’000 Neurenten pro Jahr weniger.
- Bei der AHV wurde das Frauenrentenalter erhöht und zwar von 62 auf 63 (2001) bzw. auf 64 Jahre (2005). 2002 waren 36’500 Frauen 62 Jahre alt. 2005 waren 39’000 63 Jahre. Bei einer Erwerbsquote der 62- und 63jährigen Frauen von 50% sind heute ca. 35’000 Frauen mehr im Erwerbsprozess.
- Bei den Pensionskassen wurde das reglementarische Rentenalter um durchschnittlich rund 0.5 Jahre erhöht. Dadurch sind grob geschätzt weitere 20’000 Personen zusätzlich im Erwerbsprozess.
- Dazu kommt, dass die Firmen vor allem in jüngerer Zeit beim Stellenabbau weniger Frühpensionierungen vorgenommen haben. Auch das hat zu mehr Erwerbslosigkeit geführt. Die Zahl der Betroffenen ist jedoch schwer abzuschätzen.
Grob geschätzt hat der Leistungsabbau bei der sozialen Sicherheit dazu geführt, dass rund 100‘000 Personen auf ein Einkommen ausserhalb der Sozialversicherungen angewiesen und auf dem Arbeitsmarkt präsent sind. Das entspricht rund 2 Prozent der Erwerbsbevölkerung.
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