Sinkender Konsum in der Schweiz: Endlich Lohnerhöhungen statt surreale Diskussionen über "Helikoptergeld"
In den letzten drei Jahren gingen die Reallöhne in der Schweiz um 0.6 Prozent zurück – trotz Wirtschaftsaufschwung. Und weil auch die Renten in der 2. Säule sinken, schaut es bei den Einkommen der Schweizer Bevölkerung schlecht aus. Die SchweizerInnen und Schweizer haben weniger Geld zum Leben. Es ist daher alles andere als überraschend, dass sie bei den Ausgaben auf die Bremse stehen.
In den Statistiken zum Privatkonsum ist das mittlerweile klar sichtbar. Klammert man die Gesundheitsausgaben aus, die von den Einzelnen kaum beeinflusst werden können, so sinkt der reale Konsum pro Kopf seit einigen Jahren. Aufgrund der verfügbaren Daten für 2019 dürfte sich dieser Negativtrend auch im ersten Halbjahr 2019 fortgesetzt haben. Mittlerweile dürfte der Pro-Kopf-Konsum wieder auf das Niveau von 2010 zurückgefallen sein. Das sind – gemessen am Konsum – nun fast 10 Jahre ohne Aufschwung für die Schweizer Bevölkerung. Der Detailhandel spürt das mittlerweile deutlich.
Realer Pro-Kopf-Konsum ohne Gesundheitsausgaben (2010=100)
Angesichts dieser Entwicklung mutet sich die Diskussion gewisser Geldpolitiker über Helikoptergeld surreal an. Man braucht keine Helikopter oder sonstige Vehikel, um Geld unter die Bevölkerung zu bringen. Es reicht, wenn die klassischen Einkommenskanäle funktionieren: Wenn die Löhne und die Renten steigen. Daher braucht es nun im Wesentlichen gute Reallohnerhöhungen. Und wenn die SNB die Einnahmen aus den Negativzinsen an die Sozialversicherungen ausschüttet, können die Rentenverluste in der 2. Säule aufgefangen werden.
Wirtschaftlich ist eine Lohnerhöhung für die Firmen nicht nur tragbar, sondern sie ist überfällig. Das zeigt die Konjunkturanalyse des SGB zur heutigen Lohnmedienkonferenz.
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