Falsche Argumente von Arbeitgeber und Gewerbe zur Altersvorsorge - offenbar haben die Ökonomen die Communiqués vor der Publikation nicht gelesen
Arbeitgeber- und Gewerbeverband haben den Altersvorsorge-Vorschlag der ständerätlichen Sozialkommission stark kritisiert. Offenbar haben ihre Ökonomen die Communiqués vor der Publikation nicht gelesen. Sonst wären sie wohl anders ausgefallen.
Beide Verbände kritisieren, dass der Vorschlag zu höheren Lohnbeiträgen führen würde. Doch effektiv sind die Lohnbeiträge im Ständeratsvorschlag tiefer als in der Variante, die vom Bundesrat vorgeschlagen wurde (Botschaft). Das zeigt die Dokumentation des Bundesamtes für Sozialversicherungen, die gestern an der Medienkonferenz abgegeben wurde.
Die Erhöhung der AHV-Renten zur Kompensation der Einbussen bei der 2. Säule (Ständeratsvariante) kostet 0.3 Lohnprozente, wobei nur 0.2 zusätzliche Lohnprozente erhoben werden müssen, da die EO-Beiträge gesenkt werden können. Die vom Bundesrat vorgeschlagene Kompensation der Einbussen in der 2. Säule über höhere Pensionskassenbeiträge wäre hingegen teurer gewesen. Sie kostete 0.4 Lohnprozente.
Die Beiträge für die 2. Säule sind in den letzten Jahren bereits stark gestiegen. Vor rund 10 Jahren mussten etwas weniger als 18 Prozent des versicherten Lohnes in die 2. Säule einbezahlt werden (Mittelwert, reglementarische Beiträge). Heute sind es rund 18.5 Prozent. Rechnet man noch die Sanierungsbeiträge dazu, sind es noch mehr. Dass nun die 1. Säule anstelle der 2. Säule gestärkt wird, ist positiv.
- 0 Kommentare Kommentar(e)
Mein Kommentar
Die Kommentarfunktion ist für diesen Artikel deaktiviert.