Devisenmarktinterventionen der Nationalbank: In Dänemark ist das der Alltag
Auf Ende der Sommerferien beginnt sich der Franken gegenüber dem Euro wieder aufzuwerten. Die Hoffnung, die Bewegung des Frankens in Richtung einer faireren Bewertung würde anhalten, scheint sich zu zerschlagen. Das Problem: Je länger die Frankenstärke gegenüber dem Euro anhält, desto grösser sind die Gefahren für die Arbeitsplätze. Industriebetriebe werden sich Auslagerungen von Produktion ins billigere Ausland überlegen und auch im Tourismus dürfte rationalisiert werden.
Die Nationalbank muss gegen diese negativen Auswirkungen des starken Frankens ankämpfen. Das ist ihr Auftrag. Das erst recht, wenn die Teuerung zurückgeht, wie das gegenwärtig nicht zuletzt aufgrund der Aufwertung der Fall ist.
Wechselkursinterventionen mögen für den einen oder anderen Beobachter ungewohnt sein. Doch in machen Ländern ist das für die Zentralbanken Alltag. Dänemark zum Beispiel hat die Krone an den Euro fixiert. Die Nationalbank hat daher die Aufgabe, permanent dafür zu sorgen, dass sich die Krone gegenüber dem Euro nicht auf- oder abwertet. Sie muss alle Euro kaufen, die ihr angeboten werden. Das hat Auswirkungen auf die Bilanz. Im Oktober 2008 beispielsweise musste sie gegen eine Abwertung der Krone kämpfen und setzte rund ein Fünftel ihrer Devisenreserven dafür ein. Seither sind die Fremdwährungsbestände jedoch gestiegen. Sie betragen nun mehr als das Dreifache des Niveaus vom Oktober 2008 (Link). Damit bewegt sie sich ungefähr im selben Bereich wie die Nationalbank. Bei dieser stiegen die Devisenreserven ungefähr um den Faktor 4. Die Devisenreserven sind zinsbringend angelegt.
Was in Dänemark zur geldpolitischen Normalität gehört, gibt in der Schweiz zu reden. Neben der Tatsache, dass Devisenmarktinterventionen in der Schweiz geldpolitisch eher selten sind, dürfte das auch daran liegen, dass Vertreter der Grossbanken ein Interesse haben, die SNB über die Kritik der Bilanzausweitung in ein schlechtes Licht zu rücken. Schliesslich hat sich das SNB-Direktorium immer für stärkere Regulierungen der Grossbanken eingesetzt.
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