Immer teurerer ÖV: Ein wirksamer Klimaschutz braucht eine bessere Verkehrspolitik
Der Verkehr ist einer der grössten Klimasünder in der Schweiz – selbst wenn man den internationalen Flugverkehr nicht berücksichtigt. Er verursacht heute fast 40 Prozent aller CO2-Emissionen. Leider ist der Ausstoss in der Vergangenheit kaum zurückgegangen. Weil kaum Massnahmen ergriffen wurden. Der Ausstoss ist ungefähr gleich hoch wie vor 20 Jahren. Bei den Brennstoffen (Heizöl u.a.) hingegen zeigte die CO2-Abgabe zusammen mit anderen Massnahmen Wirkung. Trotz Bevölkerungswachstum und höheren Wohnflächenverbrauch sind die Emissionen in diesem Segment in den letzten 20 Jahren um 35 Prozent gesunken.
Der überwiegende Teil der Treibhausgase im Verkehr, nämlich drei Viertel, stammt von Autos. Bemerkenswerterweise aber weniger bei der Fahrt zur Arbeit oder im beruflichen Einsatz, sondern in der Freizeit oder beim Einkaufen. In den urbanen Gebieten gehen nämlich viele mit dem öffentlichen Verkehr zur Arbeit und nutzen ihr Auto vor allem in der Freizeit. Der private Gebrauch der Autos ist für 60 Prozent des Gesamtausstosses von Autos verantwortlich.
Angesichts dieser Entwicklung wäre eine Förderung des öffentlichen Verkehrs dringend nötig. Doch die Verkehrspolitik ging in die falsche Richtung. Der ÖV wurde teurer und teurer. Die Preise für den öffentlichen Verkehr stiegen nicht nur stärker als die Kosten für das Autofahren. Sondern die Preisanstiege im ÖV waren sogar stärker als die Lohnerhöhungen, wie die Grafik unten zeigt.
Damit es beim Klimaschutz vorwärtsgeht, braucht es ein Umdenken. Und damit verbunden natürlich auch entsprechende Weichenstellungen beim Infrastrukturbau und –betrieb.