Teurerer ÖV im Vergleich zum Auto
Seit einiger Zeit werden sowohl von Anbietern des öffentlichen Verkehrs als auch von politischen Parteien höhere Preise für den öffentlichen Verkehr gefordert. Die Initianten der „Milchkuh-Initiative“ suggerieren, dass die Autofahrer auf Kosten der Bahnbenutzer gemolken werden. Umweltpolitisch ist die Verlagerung des Verkehrs vom privaten motorisierten Verkehr auf die öffentlichen Verkehrsmittel aber nach wie vor zentral. Die Preise des ÖV müssen im Vergleich zum Auto attraktiv sein. Der lokale Langsamverkehr (Velo, Fussgänger) ist nur teilweise eine Alternative. Es ist heutzutage beispielsweise eine Realität, dass bei Paaren mit Kindern beide Elternteile erwerbstätig sind und dass beim Wechsel des Arbeitsortes eines Elternteils nicht mehr die Familie den Wohnort wechselt.
Der Preisvergleich über die letzten Jahre zwischen dem ÖV und dem Individualverkehr fallen klar zugunsten von letzterem aus. Das Auto ist leider im Vergleich zum ÖV billiger geworden. Das zeigt eine Gegenüberstellung der Preise im Landesindex der Konsumentenpreise. Der Preisüberwacher hat im Sommer dazu eine detailliertere Untersuchung gemacht.
Wenn der ÖV teurer wird, wird sich das Verhältnis weiter verschlechtern. Die Erhöhung des Preises für die Autobahn-Vignette wird die Differenz zwischen ÖV und Privatverkehr nur zu einem kleinen Teil verringern. Um die Klimaziele zu erreichen, muss die Schweiz weitergehende Antworten finden. Der ÖV darf im Vergleich zum Privatverkehr nicht noch teurer werden. Und damit Autofahrer, welche auf den ÖV umsteigen wollen, überhaupt noch Platz finden, muss der ÖV weiter ausgebaut werden.
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