"Kurzarbeit erhält Arbeitsplätze", sagt endlich methodisch klare Studie der KOF ETH
Dank der Kurzarbeit konnten in der Finanzkrise viele Stellen erhalten werden. Zu diesem Schluss kamen die meisten Betroffenen. Etwas anders klang es bei eher ideologisch motivierten Beobachtern. Kurzarbeit würde Strukturen erhalten und zumindest längerfristig der Wirtschaft schaden. Die Kurzarbeitsgegner beriefen sich auf ältere KOF-Studien. Seit heute liegt eine neue KOF-Analyse zu den Wirkungen der Kurzarbeit vor, welche mit aussagekräftigeren Methoden die Jahre ab 2009 untersucht hat.
Das Fazit: Dank Kurzarbeit konnten Entlassungen verhindert und Stellen erhalten werden. Die KOF hat dazu vergleichbare Firmen angeschaut. Die einen haben vom Kanton Kurzarbeit bewilligt erhalten. Den anderen wurde sie verwehrt. Die Firmen mit Kurzarbeit beschäftigten rund drei Jahre später ungefähr 10 Prozent mehr Personal als diejenigen ohne.
Aus wirtschaftspolitischer Sicht heisst das, dass sich das Instrument der Kurzarbeit in der Krise bewährt hat. Leider waren die Kantone in unterschiedlichem Masse bereit, den Firmen Kurzarbeit zu bewilligen. Die restriktiven Kantone müssen nun über die Bücher. Sie haben mir ihrer Praxis unnötig Arbeitsplätze gefährdet. Ebenfalls sollte die maximale Einsatzdauer bei der Kurzarbeit überdacht werden. Heute ist es maximal ein Jahr, wobei bei „andauernder erheblicher Arbeitslosigkeit“ auf 18 Monate erhöht werden kann. In der Finanzkrise wurde die maximale Dauer vorübergehend auf zwei Jahre erhöht – doch dann leider wieder verkürzt.
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