Fallende Renten in der 2. Säule, Bankenabzocke in der 3. Säule: AHV ökonomisch immer attraktiver
Die Pensionskassenrenten fallen und fallen. Gemäss der neuen Swisscanto-Umfrage gibt es für ein hohes Alterskapital von einer halben Million Franken bald nur noch eine Jahresrente von rund 2250 Fr./Mt. Vor etwas mehr als 10 Jahren waren das noch knapp 3000 Franken. Hauptursache sind die historisch tiefen Zinsen (S. 65). Dazu kommt, dass die Banken und Versicherungen an der 2. Säule mit verdienen.
Als hätten sie nicht genug, machen sie nun aktiv Werbung für ihre Produkte der 3. Säule. Im Swisscanto-Bericht empfiehlt der ZKB-Vertreter, man solle nun mehr in die 3. Säule einzahlen um die drohenden Rentenlücken zu stopfen (S. 9). Doch dieser Vorschlag ist ökonomisch unsinnig. Denn die Guthaben der 3. Säule werden noch weniger verzinst als die Altersguthaben in den Pensionskassen. Zudem steigt der Druck auf die Zinsen weiter an, wenn jeder immer mehr spart.
Mittlerweile ist die Verzinsung der Pensionskassenguthaben auf rund 1.5 Prozent gesunken. Das ist weniger als das Lohnwachstum. Dieses betrug 1.6 bzw. 1.7 Prozent in den letzten beiden Jahren (Gesamtlohnsumme dividiert durch die Summe der Arbeitsstunden). In einer solchen Situation sind Altersvorsorgesysteme, die wie die AHV über Lohnbeiträge finanziert werden, überlegen (Umlageverfahren). Bei der AHV kommt dazu, dass die hohen Löhne einzahlen ohne dass sie dafür mehr Lohn erhalten. Gerade für tiefe und mittlere Einkommen ist ihr Preis-Leistungsverhältnis deshalb besonders hoch.
Um die immer grösser werdende Rentenlücke zu schliessen gibt es deshalb nur eine optimale Massnahme – nämlich die Stärkung der umlagefinanzierten AHV.
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