Höheres Einkommensniveau = höhere Lebenserwartung: Wann begreifen das die Demografieschwarzmaler?
Wir sind gesünder und leben länger. Diese sehr erfreuliche Tatsache wird uns von Demografie-Schwarzmalern immer wieder madig gemacht. Die höhere Lebenserwartung würde die Finanzen der Altersvorsorge belasten, behaupten diese.
Doch die Lebenserwartung fällt nicht vom Himmel. Sondern sie selber ist das Ergebnis eines höheren finanziellen Wohlstandes. Hat die Bevölkerung ein höheres Einkommen, kann sie sich ein besseres Gesundheitswesen leisten und sie lebt gesünder. Nimmt man Daten für die OECD, ist der Zusammenhang augenfällig. In Mexico leben 65-jährige Frauen noch rund 18 Jahre - das Pro-Kopf-BIP ist etwas über 15'000 $ (kaufkraftbereinigt). In der Schweiz liegt die mittlere Lebenserwartung dieser Frauen bei etwas über 22 Jahren. Ganz grob geschätzt kann man sagen, dass ein um 1 Prozent höheres Pro-Kopf-BIP zu einer um rund 0.15 Prozent höheren Lebenserwartung im Alter von 65 Jahren führt.
Besonders bemerkenswert ist der Fall der Lebenserwartung in Russland nach dem Zerfall der Sowjetunion. Zwischen 1990 und 1994 sank die Lebenserwartung der Männer von 63.8 auf 57.4 Jahre - diejenige der Frauen von 74.4 auf 71.2 Jahre. Erklärungen sind: Wirtschaftliche Unsicherheit, schlechtere Gesundheitsversorgung und Ernährung, Depressionen, Alkohol- und Tabakkonsum.
Wenn in Demografieszenarien mit höheren Lebenserwartungen gerechnet wird, dann muss konsequenterweise auch eine bessere Einkommenssituation angenommen werden. Die beiden gehen Hand in Hand. Die bessere Einkommenssituation bedeutet aber, dass mehr Geld für die Altersvorsorge vorhanden ist. Was mindestens einen Teil der Mehrkosten aus der demografischen Alterung wieder kompensiert.
- 0 Kommentare Kommentar(e)
Mein Kommentar
Die Kommentarfunktion ist für diesen Artikel deaktiviert.