Bankenboni und -profite wegen Rettungspaketen - daher gehören sie der Allgemeinheit
Über die Arroganz und Gier der Chefs der Gross- und Investmentbanken, die sich wieder Boni in Milliardenhöhe auszahlen, wurde schon viel geschrieben. Bisher kaum erwähnt wurde aber die Tatsache, dass diese Boni eigentlich der Allgemeinheit gehören. Denn ohne die Rettungsmassnahmen der Staaten und Nationalbanken gäbe es in den betroffenen Banken kaum etwas auszuschütten. Im besten Fall würden sie Verluste machen, im schlechteren Fall wären sie Konkurs gegangen.
Die Bank für internationalen Zahlungsausgleich hat die Höhe der Rettungspakete ausgerechnet. In den reichen Ländenr (USA, Japan, Deutschland usw.) wurden Garantien von 5 Bio. $ gewährt (Link). Direkt aufgewendet wurden 2 Bio. $. Das entspricht deutlich mehr als der gesamten Wertschöpfung des Finanzsektors in einem Jahr und somit einem Vielfachen der Gewinne und Boni. Was die Banken an diesem Geld für die Stabilisierung nicht brauchen, muss daher wieder über STeuern abgeschöpft werden. Mit anderen Worten: Die hohen Boni sind eine Folge der Rettungspakete und gehören der Allgemeinheit und nicht den Grübels und Konsorten. Der gegenwärtig diskutierte Vorschlag, Gehälter über 1 Mio. Fr. der Gewinnsteuer zu unterstellen, ist deshalb das Mindeste.
England wird mit seiner Boni-Steuer viel mehr einnehmen, als angenommen. Nämlich rund 2 Mrd. Pfund (Link). Der Staat wird daher einen substanziellen Beitrag zur Reduktion seiner Defizite erhalten. Defizite, die zu einem grossen Teil eine Folge der Finanzkrise sind. Die Steuer holt daher ein Teil des Geldes zurück, das in die Banken eingeschossen wurde bzw. sie hilft, die krisenbedingten Defizite zu verringern.
Pro memoria: Die neuen Boni-Regeln der Finma erlauben weiterhin eine Bindung der Boni an den Aktienkurs. Das ist falsch. Die Bindung an den Aktienkurs war eine Ursache für die Krise, indem z.B. Marcel Ospel bei der UBS Aktien im Wert von 30 Mrd. Fr. zurückkaufte, um den Aktienkurs künstlich in die Höhe zu treiben. Diese Reserven fehlten dann in der Krise. Ospels Salär war zu rund 50 Prozent an den Aktienkurs gebunden. Er hatte somit ein persönliches Interesse an dieser künstlichen, riskanten Erhöhung des Aktienkurses.
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